Relat. Atommasse 138,90547
Ordnungszahl 57
Schmelzpunkt 920
°C
Siedepunkt 3464 °C
Oxidationszahlen 3
Dichte
6,145 g/cm³
Härte (Mohs) 2,5
Elektronegativität 1,10 (Pauling)
Elektronenkonfig.
[Xe]5d16s2
Natürl. Häufigkeit La-138: 0,090%
La-139: 99,910%
GHS Gefahrenstoffkennzeichnung (Pulver):
H: 260
P:223-231+232-370+378-422
EU-Gefahrenstoffkennzeichnung (Pulver):
R: 11
S: 16-33-36/37/39
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(Pulver)
Im Jahre 1839 untersuchte der schwedische Chemiker Carl Gustav Mosander (1797-1858) in Stockholm eine Cerit-Erde und isolierte darin ein bisher unbekanntes Oxid. Dieses Oxid hatte andere
chemische Eigenschaften als das schon bekannte Ceroxid. Mosander benannte das im entdeckten Lanthanoxid vermutete Element darum nach dem griechischen Wort lanthánein ("verborgen").
Reines metallisches Lanthan glänzt silbrig, bei Kontakt mit der Luft oxidiert es schnell und verfärbt sich blaugrau oder gelbgrau. Mit Luftfeuchtigkeit reagiert es zu Lanthanhydroxid. Bewahrt man Lanthan ohne Schutzflüssigkeit, nicht vakuumverpackt oder nicht unter Argon auf, zerfällt es zu Lanthanoxid, einem weißen, grauweißen oder gelblichen Pulver. An der Luft entzündet sich Lanthan bei etwa 400°C. In fein verteilten Zustand ist das Metall pyrophor, also entzündet es sich von selbst. Abfälle und Nebenprodukte mit Lanthaniden und ihren Verbindungen müssen deshalb immer in einem brandsicheren Behälter gelagert und entsorgt werden. Mit kaltem Wasser reagiert Lanthan kaum sichtbar, in Verbindung mit heißem Wasser oder mit verdünnten Säuren erfolgt eine heftige exotherme Reaktion unter Wasserstoffbildung. Alle Lanthanoide besitzen ähnliche Eigenschaften. Je höher die Ordnungszahl ist, desto höher ist auch ihre Dichte und ihre Tendenz zur Komplexbildung.
Aufgrund der hohen Reaktionsfähigkeit mit Schwefel und nichtmetallischen Verunreinigungen wird das Element in der Metallurgie als Legierungshilfsmittel zur Beseitigung dieser Verunreinigungen eingesetzt. Ebenfalls bewirkt es als Legierungszusatz eine bessere Oxidationsbeständigkeit und reduziert die Härte und Temperaturempfindlichkeit von Molybdän.
Pyrophore Werkstoffe für Zündsteine enthalten 20 bis 50 Gewichtsprozent Lanthan.
In Verbindung mit Cobalt, Eisen, Mangan und Strontium dient es als Kathode für Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Weiterhin findet es Verwendung als Wasserstoffspeicher in Nickel-Metallhydrid-Akkus.
Lanthanoxid bewirkt in optischem Glas einen hohen Brechungsindex und eine geringe Dispersion. Diese Gläser kommen in optischen Geräten, wie Linsen, Kameras, Teleskopen, oder auch Brillen zum Einsatz. Weiterhin dient Lanthan als Bestandteil von Glaspoliermitteln.
In Geschirr, wie etwa Weingläsern und in der Glasur von Porzellan und Emaille ersetzt Lanthanoxid giftigere Bleiverbindungen. Außerdem erhöht es die chemische Beständigkeit gegen Laugen. Das Geschirr wird „spülmaschinenfest“. Lanthanoxid ist ebenfalls ein Katalysatorzusatz beim Fluid Catalytic Cracking in der Raffinerie zur Erdölverarbeitung.
Lanthancarbonat wird in der Medizin eingesetzt um den Phosphatspiegel bei Dialysepatienten zu senken.
Lanthan und auch Lanthan(III)-oxid haben nur ein sehr geringes toxisches Potential. Das Freisetzen und Einatmen von feinen Stäuben, ist aber auf jeden Fall zu vermeiden. Die Stäube sind sehr
reaktionsfähig und reagieren mit der Feuchtigkeit in den Schleimhäuten zu dem ätzenden und giftigen Lanthanhydroxid. Das pulverisierte Metall, die Oxide sowie Hydroxide reizen Augen und
Schleimhäute. Die löslichen Verbindungen reichern sich in der Leber und in den Knochen an. Da die Lanthanoide meist nur in geringen Mengen inhaliert werden liegen für eine toxikologische
Beurteilung bish heute zu wenig Daten vor.